Hauptversammlung der SP Frauen Kanton Bern: Zehn Jahre Fristenlösung / Gleichstellung in der SP Schweiz

Avatar of Adminis Adminis - 05. Mai 2012 - Medienmitteilung

An der diesjährige Hauptversammlung der SP Frauen Kanton Bern standen zwei thematischen Schwerpunkte im Vordergrund: Anne-Marie Rey blickte auf zehn Jahre Fristenlösung in der Schweiz zurück, auf den langen, dornigen Weg und auf die neue Gefahr, die durch die Initiative „Abtreibung ist Privatsache“ droht. Weiter wurde über einen Vorschlag diskutiert, wie das Thema „Gleichstellung“ in der SP besser verankert werden kann und wie es mit uns SP-Frauen auf nationaler Ebene weitergehen soll. Die Präsidentin der SP Frauen Kanton Bern, Barbara Stalder Ritschard, begrüsste im Musikkeller der Dampfzentrale in Bern SP-Frauen aus vielen Teilen des Kantons.   Zehn Jahre Fristenlösung Der Kampf für die Fristenregelung begann anfangs des letzten Jahrhunderts. Die illegalen Abtreibungen wurden damals auf mindestens 50‘000 geschätzt. Frauen starben an den Folgen, viele wurden mit Komplikationen in die Spitäler eingeliefert. Bereits während der jahrzehntelangen Debatten über das schweiz. Strafgesetzbuch gab es Ärzte, Juristen, Frauenorganisationen und vereinzelt Politiker, die sich für eine Fristenregelung einsetzten.   1942 trat dann das neue schweiz. Strafgesetzbuch in Kraft. Es legalisierte den Schwangerschaftsabbruch aus medizinischen Gründen, d.h. wenn Gefahr für die Gesundheit der Frau bestand, was durch einen zweiten Arzt bestätigt werden musste. 1971 wurde die eidgenössische Volksinitiative für einen straflosen Schwangerschaftsabbruch eingericht. Damit war die Debatte in der Schweiz lanciert. In der Abstimmung von 1977 wurde die Fristenregelung mit 51,7% noch ablehnt. Erst 2002 wurde nach vielen Anstrengungen die Fristenregelung für den straflosen Schwangerschaftsabbruch mit 72%-JA Stimmen angenommen. Die Abstimmungsvorlage von 2002 beinhaltete auch die Übernahme der Kosten des Schwangerschaftsabbruchs durch die Krankenversicherung.   Nach zehn Jahren Fristenregelung haben die Abtreibungsgegner eine neue Volksinitiative „Abtreibung ist Privatsache“ lanciert; diese fordert, dass die Schwangerschaftsabbrüche und Mehrlingsreduktionen im Obligatorium nicht mehr eingeschlossen sind. Die Initiative ist verlogen, gefährlich, frauenverachtend. Es ist ein Angriff auf den Solidaritätsgedanken in der Krankenversicherung. Es geht nicht an, aus weltanschaulichen Gründen Versicherungsleistungen zu verweigern. Deshalb muss diese Volksinitiative deutlich abgelehnt werden. Pikant ist auch, dass sich die gleichen Kreise gegen Aufklärung und Tagesschulen einsetzen.   Gleichstellung in der SP Schweiz Eine Gruppe von jungen Frauen und Männer der Partei wollen die Gleichstellung noch stärker in der Partei verankern und sich engagiert für dieses Thema einsetzen. Für einige stellt sich die Frage, ob die SP Frauen heute noch zeitgemäss sind. Die SP Frauen Kanton Bern begrüssen dieses Engagement sehr. Sie sind aber klar der Meinung, dass es die SP Frauen Schweiz als „Lobbyorganisation“ für Frauenanliegen weiterhin braucht.   Wahlen in das Leitungsgremium der SP Frauen Kanton Bern Im statutarischen Teil der Hauptversammlung wurde Cécile Leliane Schärer-Nguiamba, Ostermundigen neu ins Leitungsgremium gewählt sowie folgende Leitungsgremiumsmitglieder in ihrem Amt bestätigt: Barbara Stalder Ritschard, Gümligen (Präsidentin); Ursula Meier-Grunder, Hindelbank (Vizepräsidentin); Ursula E. Brunner, Hinterkappelen (Grossrätin), Nadja Kehrli-Feldmann, Bern; Regina Fuhrer-Wyss, Burgistein; Barbara Nyffeler, Bern.   Barbara Stalder dankte der zurückgetretenen Vorstandsfrau Sandra Egli für ihr grosses Engagement in den vergangenen Jahren.  

Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.

0 Kommentare