Reif für die Insel?

Avatar of Adminis Adminis - 25. Juni 2010 - Medienmitteilung

 Die SP Frauen Kanton Bern sind enttäuscht, dass ab Sommer 2010 in der Leitung des Inselspitals die Frauen nicht mehr vertreten sein werden. Und dies in einem Unternehmen, das zu 75% Frauen beschäftigt. Ein unverständlicher Entscheid, der mit der überholten Begründung, keine Frau für diese Kaderstelle gefunden zu haben, gerechtfertigt wird.   Reif für die Insel? Diese Frage bezieht sich nicht auf die bevorstehende Sommerferienzeit, sondern auf die Zusammensetzung der neuen Leitung des Inselspitals. Offenbar ist die aktuelle Spitalleitung noch nicht reif für eine angemessene Frauenvertretung. Wie sonst lässt es sich erklären, dass 75 Prozent der Mitarbeitenden am Inselspital Frauen sind, die Spitalleitung jedoch neu aus 100 Prozent Männern besteht?   Die richtigen Kontakte Der neue Direktor Personal machte Karriere beim schweizerischen Bankverein und der Nachfolgeorganisation UBS, bei der Bank Julius Bär sowie bei der Baloise Versicherung. Klar ist, dass so ein Mann die richtigen Kontakte mitbringt. Und klar ist auch, dass diese Geschichte uns Frauen bestens bekannt ist, ebenso wie der scheinheilige Verweis darauf, dass es leider immer noch zu wenige Kandidatinnen gebe, die den Anforderungen gewachsen seien, während entsprechende Männer offenbar problemlos zu finden sind. In der neuen Spitalleitung der Insel sind es genau sieben.   Monokultur auf den Führungsetagen Die Mischung aus Diskriminierung, alten Gewohnheiten und Ungerechtigkeiten, das alles wirkt mit, dass auf den Teppichetagen nach wie vor die Männer herrschen. Dabei ist es eigentlich hinreichend bekannt, dass Firmen, in denen Männer und Frauen gemeinsam entscheiden erfolgreicher sind, als Unternehmen mit männlicher Monokultur.   Managementansatz mit Zukunftspotential Die SP Frauen Kanton Bern fordern die Unternehmen in unserem Kanton auf, Frauen gezielt zu fördern und in Kaderpositionen zu hieven. Es gibt heute erprobte Methoden, um mehr Frauen ins Kader zu holen. Das Resultat von mehr Diversität in den Führungsetagen sind motiviertere und zufriedenere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – für die Unternehmen ein Kapital, das immer stärker an Bedeutung gewinnen wird.     Nichts regelt sich von allein Vier Jahre - länger hat es in Norwegen nicht gedauert. Nahezu alle 500 börsennotierten Unternehmen erfüllen die Quote: 40 Prozent der Aufsichtsratssessel werden von Frauen besetzt, so wie es das Gesetz seit 2006 vorschreibt. Auch in den Niederlanden sind Personalberatungsfirmen ausreichend beschäftigt: Bis 2016 haben Unternehmen Zeit, um Aufsichtsräte und Vorstände zu feminisieren.   Chance ergreifen Eine Firma, die auch Frauen führen lässt, ist erfolgreicher und zeigt Innovationsbereitschaft. Die SP Frauen Kanton Bern fordern die Leitung des Inselspitals auf, ihre Personalpolitik  zu überprüfen und den neuen Realitäten anzupassen, damit das Inselspital auch auf der Führungsebene attraktiv für Frauen wird.

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